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Pflege, Pflegeforschung und Ressourcen

In dieser Seite gebe ich Informationen über aktuelle Themen und Ressourcen zu internationalen Gesundheitsthemen sowie Pflegenotstand und Pflegemigration. 

 

 

Aktuelle Themen     |     Links und Ressourcen

 

Folgende Einführung soll die Wichtigkeit dieser Thematik verdeutlichen:

 

Wir leben in einer alternden und zahlenmäßig abnehmenden Gesellschaft. Die Bevölkerungspyramide in Deutschland entwickelt sich von der Form eines Tannenbaumes zu der eines Pilzes.[1] Dazu steigt die Lebenserwartung ständig. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Lebenserwartung von 79 Jahren bzw. 86 Jahren (Männer/Frauen) auf 87 bzw. 93 Jahre erhöhen.[2] Demgegenüber gibt es in Deutschland immer weniger Kinder und die Geburtenrate liegt seit drei Jahrzehnten deutlich unter dem europäischen und weltweiten Durchschnitt.[3] Der Anteil der unter 20-Jährigen verringert sich damit ebenfalls kontinuierlich und wird von heute 20,9% auf 17,1% im Jahr 2030 bis auf 16,1% im Jahr 2050 schrumpfen.[4] In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet dieser Rückgang, dass allein im Jahr 2030 statt 15,6 Millionen (2009) nur noch 12,9 Millionen Menschen in Deutschland unter 20 Jahre alt sein werden. Momentan sind ca. 59.8% aller Personen im erwerbsfähigen Alter, was üblicherweise die Spanne zwischen 20 und 65 Jahren umfasst.[5] Gemäß dem demografischen Szenario des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) wird die sogenannte Erwerbsquote von heute knapp 45 Millionen Personen bis zum Jahr 2050 auf knapp 27 Millionen Personen absinken. Der Rückgang beginnt allmählich und beschleunigt sich ab dem Jahr 2020: Bis 2020 sinkt das EPP (Erwerbspersonenpotential) um 3.6 Millionen auf ca. 41 Millionen Personen und bis zum Jahr 2025 um insgesamt über 6,5 Millionen auf dann nur noch ca. 38,1 Millionen Personen.[6]

Dieser Entwicklung in der jungen Bevölkerung steht eine ebenso gravierende Entwicklung der Demografie älterer Personen gegenüber. Derzeit sind 17,7% der Bevölkerung älter als 65 Jahre, im Jahr 2030 werden es ca. 27% sein. Bis 2050 steigt die Anzahl der über 65-Jährigen auf prognostizierte 36.7% der Gesamtbevölkerung, was einer Verdoppelung der Anzahl gegenüber dem jetzigen Zeitpunkt entspricht.[7]  Insbesondere wird es in Zukunft mehr hochaltrige Menschen geben. Die Zahl der über 80-Jährigen (Heute ca. 3 Mio.) wird bereits in den nächsten fünf Jahren um weitere 500.000 anwachsen. Im Jahr 2020 wird mit über 5 Mio. und im Jahr 2050 wird mit fast 8 Mio. Hochaltrigen zu rechnen sein.[8] Damit verdreifacht sich nahezu der Anteil der über 80-Jährigen von heute bis zum Jahr 2050.  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in den nächsten 20 bis 30 Jahren der  demografische Wandel in Deutschland zu drei den Arbeitsmarkt betreffenden Veränderungen führen wird:

-       der Anteil jüngerer Bevölkerung wird abnehmen

-       der Anteil der Erwerbspersonen wird abnehmen

-       und die Anzahl der Menschen über 65 Jahre wird deutlich zunehmen.

Durch den „demografischen Wandel“ gibt es in Deutschland immer wieder und fortwährend Diskussionen in der wirtschafts- und bildungspolitischen Debatte über den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt und in den Unternehmen.[9] In Anbetracht der o.g. Daten ist diese Diskussion insbesondere für die Pflege und den Pflegeberuf relevant.[10]



[1] Klaus Jaeger: Die Bevölkerungszahl in Deutschland sinkt, Droht Deutschland durch die demographische Entwicklung ein Arbeitskräftemangel? Berlin, 2006.

[2] Institut der deutschen Wirtschaft Köln: Deutschland altert, die demographische Herausforderung, 2004. S. 7.

[3]  Institut der deutschen Wirtschaft Köln: Deutschland altert, die demographische Herausforderung, 2004. S. 7.

[4] J. Rump: Der demografische Wandel – Konsequenzen und Herausforderungen für die Arbeitswelt, in: Zeitschrift für angewandte Arbeitswissenschaft, Nr. 181, 2004, S. 49 – 65.

[6] Bundesagentur für Arbeit: Perspektive 2025, Fachkräfte für Deutschland, Jan, 2011. S. 7.

[7] J. Rump: Der demografische Wandel – Konsequenzen und Herausforderungen für die Arbeitswelt, in: Zeitschrift für angewandte Arbeitswissenschaft, Nr. 181, 2004, S. 49 – 65.

[8] U. Kremer-Preiß; H. Stolarz: Neue Wohnkonzepte für das Alter und praktische Erfahrungen bei der Umsetzung,

 Köln, 2003. S. 5.

[9] Bundesagentur für Arbeit: Perspektive 2025: Fachkräfte für Deutschland. 2011, Nürnberg.

[10] BPA(Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.)/Pressemitteilung: Pflegefachkräfte in Liste der Mangelberufe aufnehmen. 7. Dezember 2011 (Nr. 59/11), Berlin.

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